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Stillen und/oder Flaschennahrung


Stillen ist der gesündeste und natürlichste Weg sein Kind zu ernähren. Aber nicht für jede Mutter ist es auch der beste Weg. 

Vor- und Nachteile des Stillens

Vorteile


  • Es ist kostenlos
  • Jederzeit und überall verfügbar
  • Man braucht, wenn überhaupt nur Stillhütchen und Stilleinlagen - man spart also Platz in der Wickeltasche
  • Es ist die gesündeste und natürlichste Art und Weise sein Kind zu ernähren
  • Muttermilch verändert sich und passt sich den Bedürfnissen des Babys an
  • Muttermilch hat immer die richtige Temperatur 
  • Muttermilch ist keimfrei
  • Es hilft der Mutter beim Abnehmen
  • Es unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter
  • Man hat einen intensiven Kontakt zum Kind

Nachteile


  • Die Mutter muss immer greifbar sein
  • Keiner kann das Füttern übernehmen
  • Man kann nicht genau sagen wie viel das Kind getrunken hat (das ist kein wirklicher Nachteil, denn das Baby hört auf zu trinken wenn es satt ist. Allerdings wäre es bei Kindern die nur schlecht zunehmen interessant zu wissen)
  • Es gibt Mütter die sich zum Stillen lieber zurückziehen. Das ist nicht überall möglich.
  • Wie in der Schwangerschaft muss auf die Ernährung geachtet werden. Alkohol bleibt weiter Tabu!

Wie man sieht hat Stillen mehr Vor- als Nachteile. Der Grund weshalb sich eine Frau für oder gegen das Stillen entscheidet ist so individuell wie persönlich. Das gesellschaftliche Umfeld trägt aber oft dazu bei und hat ein nicht unerhebliches Gewicht. Es ist also ausschlaggebend welche Erfahrungen sie mit dem Thema Stillen gemacht hat. Wird im Bekanntenkreis offen darüber geredet? Hatte man Kontakt zu stillenden Müttern? Ist man über das Thema Stillen ausreichend informiert? All das sind Punkte die die Mutter beim Thema Stillen beeinflussen können. Je positiver und offener die Erfahrungen sind, desto wahrscheinlicher ist es, das eine Frau ihr Baby stillt. 

Vor- und Nachteile der Flaschennahrung

Vorteile


  • Auch andere Familienmitglieder können das Kind füttern - das fördert z. B. die Vater-Kind-Beziehung 
  • Die Mutter ist unabhängiger
  • Flaschennahrung bedeutet nicht gleich das Pre Milch gegeben wird. Man hat auch die Möglichkeit Muttermilch abzupumpen
  • Man weiß immer genau wie viel das Baby getrunken hat
  • Die Mutter ist oft nicht die alleinige Person die das Kind nachts beruhigen kann. Das beruhigende Nuckeln an der Brust entfällt
  • Kein Risiko von Brustentzündungen

Nachteile


  • Pre Nahrung ist teuer
  • Man braucht Flaschen, Spülbürsten, Reinigungsmittel, Sauger... 
  • Man muss immer abgekochtes Wasser dabei haben (Heißes und Kaltes)
  • Milchpulver und Fläschchen dürfen nicht vergessen werden. Die Wickeltasche wird schwer und voll
  • Die Milch hat nicht die ideale Temperatur, man muss das Wasser mischen oder warten bis es abgekühlt ist
  • Pre Nahrung muss angerührt werden und ist nicht sofort fertig
  • Pre Nahrung wird meistens geschüttelt damit sich das Pulver auflöst. So entsteht Luft in der Milch die zu Bauchweh führen kann
  • Pre Nahrung passt sich nicht den Bedürfnissen des Kindes an
  • Pre Nahrung ist nicht keimfrei 

Den Mythos das Babys die mit Pulvermilch gefüttert werden länger satt sind, oder früher durchschlafen, kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen! Mein Sohn wurde gestillt und bekam zusätzlich und später nur noch, die Flasche mit Pre Milch. Ich habe keine Unterschiede erkennen können! 

Die Auflistung der Vor- und Nachteile von Flaschennahrung zeigt mehr Nach- als Vorteile. Dies deutet erneut darauf hin, dass das Stillen zu bevorzugen ist. Es spart nicht nur Geld, sondern ist auch noch gesünder für das Baby. Stillen schließt die Gabe der Flasche aber nicht aus. Als Mutter hat man die Möglichkeit die Muttermilch abzupumpen. So ist man ebenso flexibel wie eine Mutter die nicht stillt. 

Die oben genannten Vor- und Nachteile können aber so oder so ausgelegt werden. Es gibt Frauen die sehr gerne stillen würden, sich dabei aber einfach nicht wohl fühlen. Stillen ist eine sehr intime Sache und nicht jeder ist so offen, dass er seine Brust immer und überall auspacken möchte. Dann gibt es Frauen die das Stillen probieren und schnell merken, dass sie nicht der Typ zum Stillen sind. Und es gibt Mütter die gerne Stillen würden, es aber nicht können weil sie beispielsweise zu wenig Milch haben. All diese Frauen sind nicht weniger gute Mütter nur weil sie ihr Kind mit der Flasche ernähren. Sie haben sich einfach nur für einen Weg entschieden! 

 

Obwohl auch ich meine Probleme mit dem Stillen hatte, befürworte ich es und empfehle auch jedem es zumindest auszuprobieren! Aber, wenn man merkt, dass man sich in irgendeiner Weise damit unwohl fühlt, sollte man was an der Situation ändern. Stillen ist eine Sache die nicht nur dem Kind gut tun muss, sondern auch der Mutter! Ändern bedeutet hier nicht gleich abzustillen. Meine Lösung war, das Stillen mir der Gabe der Flasche zu kombinieren. Allerdings macht das nicht jedes Kind mit (Stichwort Saugverwirrung).

Ich habe selbst erfahren wie schlecht man sich fühlt wenn man seinem Kind die Flasche geben muss. Ich weiß auch wie schlecht man sich fühlt oder fühlen kann, wenn man in der Öffentlichkeit ist, das Kind vor Hunger schreit und man es stillen muss! Obwohl man in dieser Situation seine Brust nicht auspacken mag. Wer Interesse hat, kann sich hier meine Stillgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen durchlesen.

 

Stillen oder Flasche geben ist ein Thema was riesige innere Konflikte auslösen kann! Demnach bitte ich jeden, akzeptiert die Entscheidung der Mutter und nehmt es einfach so hin! Jede Frau hat ihre Gründe für ihre Entscheidung und diese sollten respektiert werden!

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