Was, wann beantragen


Es gibt so viel was man bedenken und beantragen muss, wenn man ein Kind erwartet. Elterngeld, Mutterschaftsgeld, Krankenkassenmitgliedschaft, Elternzeit und, und, und. Irgendwie hatte ich nicht erwartet, dass es tatsächlich so viel ist. Vor allem datchte ich nicht, dass es so viel Zeit in Anspruch nimmt und nicht immer einfach ist. Im Folgenden gebe ich euch eine kleine Checkliste, damit ihr besser vor Augen habt, was ihr wann machen solltet.

 

Mein Tipp vorab:

Füllt so viele Anträge, so weit wie möglich noch VOR der Geburt aus! Man schiebt es gerne auf die lange Bahn, weil es bis zur Abgabe noch so lange hin ist. Aber Leute, lasst es euch gesagt sein, der Tag der Abgabe ist schneller da als man denkt. Zudem nimmt das Ausfüllen viel Zeit in Anspruch. Vor allem wenn man nicht mit dem Behördenchinesisch vertraut ist. Wer glaubt nach der Geburt ja genug Zeit dafür zu haben, nein habt ihr nicht. Die Fristen sind zwar mit meistens 6 bis 7 Wochen recht lang, aber als Neumama wird man doch überrascht sein, wie Zeitintensiv das kleine Wesen ist. Also setzt euch nicht unter Druck und füllt soweit alles vor der Geburt aus! Dann habt ihr auch mehr Ruhe und Zeit für die wichtigen Dinge des Leben, euren kleinen Schatz.

Checkliste für schwangere

  • Arbeitgeber informieren
    Sobald ihr wisst das ihr schwanger seit, informiert euren Arbeitgeber. Es gibt Situationen in denen ihr nicht weiter beschäftigt werden dürft (bei mir als Erzieherin war dies der Fall). Zudem müssen schwangere und das Ungeborene vor Krankheiten geschützt werden. Das bedeutet, dass bei bestimmten Krankheitsfällen ebenfalls ein kurzzeitiges Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden kann. Den Kündigungsschutz darf man natürlich auch nicht vergessen! Dieser tritt mit Bekanntgabe der Schwangerschaft ein. 
      
  • Hebamme suchen
    Sucht euch so schnell wie möglich eine Hebamme zur Vor- aber vor allem für die Nachsorge. Überlegt euch auch ob ihr von dieser Hebamme während der Geburt begleitet werden wollt. Nicht jede Hebamme bietet diesen Service an. Viele werdende Mütter gehen davon aus, dass man erst ab dem 3 Monat sucht. Denn da ist die Schwangerschaft ja in sichereren Tüchern. Das ist aber ein Irrglaube. Eine Hebamme steht einem ab dem ersten Tag der Schwangerschaft zu! Das ist auch sinnvoll, denn oft hat man in den ersten drei Monate schon mit vielen Fragen und Wehwechen zu tun. Hebammen sind auch im Fall einer Fehlgeburt für einen da und können einem bei Bedarf geeignete Kontakte weiterleiten. Außerdem sollte man sich frühzeitig eine Hebamme suchen, da es leider nicht mehr so viele gibt. Aus diesem Grund sind sie oft schon ausgelastet und haben nur wenig Kapazität neue Frauen aufzunehmen. Schaut euch mehrere Hebammen an und entscheidet euch für die Person, bei der ihr euch 100% wohl fühlt. Denn ihr werdet lange und oftmals auch sehr persönlich und intim, mit ihr zusammenarbeiten. Da ist ein Gefühl von Vertrauen unerlässlich

  • Zum Geburtsvorbereitungskurs anmelden
    Ab dem 7 Monat macht es Sinn einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen. Meistens bieten Hebammen einen solchen Kurs an und erinnern auch rechtzeitig daran sich anzumelden. Aber nicht immer ist dies der Fall, also informiert euch rechtzeitig wann und wo Kurse stattfinden.  
       
  • Klinik oder Geburtshaus aussuchen und anmelden
    Oft bieten die Kliniken Infoabende an. Besucht diese. Hier könnt ihr wertvolle Informationen bekommen, euch die Räumlichkeiten anschauen und zahlreiche Fragen stellen. Ca. 4 Wochen vor der Geburt könnt ihr euch zur Geburt anmelden. Damit müsst ihr euch noch nicht auf ein Krankenhaus festlegen, vereinfacht aber das Ankommen in der Klinik am Tag der Geburt. Denn unter Wehen ist es nicht grade einfach alle Formulare auszufüllen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man mit den Hebammen vor Ort einen Geburtsplan aufstellen kann. Ein Geburtsplan umfasst alle Wünsche die die Frau hat und gibt den Hebammen wichtige Anhaltspunkte wie sie den Frauen helfen können. 

  • Mutterschaftsgeld beantragen
    Der Mutterschutz beginnt 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet 8 Wochen nach der Geburt des Kindes. Beantragt das Mutterschaftsgeld bei eurer Krankenkasse. Dafür benötigt ihr eine Bescheinigung von eurem Gynäkologen. Diese bekommt ihr jederzeit. Ihr könnt das Mutterschaftsgeld also schon recht früh beantragen, doch spätestens 7 Wochen vor dem Geburtstermin.
      
  • Vaterschaft anerkennen
    Seit ihr zum Zeitpunkt der Geburt nicht verheiratet, muss die Vaterschaft anerkannt werden. Diese könnt ihr vor oder auch nach der Geburt, beim Stande- oder Jugendamt beantragen. Ihr braucht eine schriftliche Zustimmung der Mutter.
       
  • Kindergeld beantragen
    Kindergeld wird 6 Monate rückwirkend gezahlt. Also sollte der Antrag spätestens 6 Monate nach Geburt, bei der Familienkasse der Agentur für Arbeit, eingereicht werden.

    Unterlagen die ihr braucht:
    • Geburtsurkunde des Kindes
    • Steueridentifikationsnummern der Eltern und des Kindes  

 

  • Elterngeld beantragen
    Die Formulare bekommt ihr bei der zuständigen Elterngeldstelle, meistens als Download. Nehmt euch Zeit für diesen Antrag und holt euch bei Bedarf Hilfe. Falsch ausgefüllte Anträge können zur Folge haben, dass man weniger Elterngeld bekommt als einem zusteht. Da nur 3 Monate rückwirkend gezahlt werden, macht es Sinn den Antrag spätestens 3 Monate nach der Geburt, bei der Elterngeldstelle einzureichen. 

 

Unterlagen die ihr braucht: 

    • Geburtsurkunde des Kindes
    • Kopie des Personalausweises von Mutter und Vater
    • Einkommensnachweise 
    • Bescheid über Mutterschaftsgeld
    • Elterngeldbescheid für Geschwisterkinder
    • Nachweis über alle Einkünfte auch Krankentagegeld etc.
    • Nachweis über die vom Arbeitgeber gewährte Elternzeit
  • Elternzeit beantragen
    Spätestens 7 Wochen vor Beginn der Elternzeit muss diese Schriftlich beim Arbeitgeber eingereicht werden. 
  • Kind bei der Krankenkasse anmelden
    Die Unterlagen kann man sich vorab besorgen. Man sollte sich beraten lassen wie man das Kind versichert. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Unmittelbar nach der Geburt sollten die Unterlagen samt Geburtsurkunde, bei der Krankenkasse einreichen. Bis das Kind seine eigene Krankenkassenkarte hat, läuft es auf die der Mutter. 
       
  • Kliniktasche packen
    8 bis 10 Wochen vor Geburt sollte die Kliniktasche fertig gepackt sein. Was ihr wirklich mitnehmen solltet, lest ihr in einem bald folgenden Beitrag. 
       
  • Kind beim Einwohnermeldeamt anmelde und Geburtsurkunden beantragen
    Das solltet ihr so früh wie möglich nach der Geburt erledigen. In den meisten Fällen übernimmt dies die Klinik. Ihr müsst hierfür nur Unterlagen ausfüllen die ihr von der Klinik bekommt.

    Unterlagen die ihr benötigt:
    • Personalausweis der Sorgeberechtigten
    • Geburtsurkunde
    • evt. Vaterschaftsanerkennung 
          
  • Lohnsteuerkarte ändern
    Das sollte so früh wie möglich nach der Geburt geschehen. Beim zuständigen Finanzamt könnt ihr, falls nötig die Änderung der Steuerklasse beantragen und das Kind auf der Lohnsteuerkarte eintragen lassen. 
       
  • Kinderarzt suchen
    Auch Kinderärzte sind überlastet. Sucht euch deshalb rechtzeitig einen Kinderarzt der die U3 durchführen kann. Informiert euch auch ob diese nicht einen Hausbesuch machen. So muss man die Kleinen nicht unbedingt kranken Kindern aussetzen. 
       
  • Vorkochen
    Etwa 2 Wochen vor der Geburt könnt ihr anfangen Essen vorzukochen und einzufrieren. Ihr werdet Zeit brauchen, um wieder einen normalen Tagesablauf hin zu bekommen. Da hilft es manchmal ungemein wenn man einfach an den Gefrierschrank gehen und fertiges Essen herauszaubern kann.
     
  • KiTa Platz
    Wer sich überlegt das Kind recht früh in eine KiTa zu geben, sollte sich schon in der Schwangerschaft die verschiedenen KiTas anschauen, sich informieren und ggf schon vormerken lassen. Trotz einer zwingenden Anmeldung über Little Bird, die erst ab dem Tag der Geburt möglich ist, nutzen viele KiTas das ursprüngliche Anmeldeverfahren zusätzlich. KiTa Plätze sind absolute Mangelware, also kümmert euch so früh wie möglich darum!

Ich hoffe diese Auflistung hilft euch ein wenig weiter und zeigt auf wie viel Bürokram zu erledigen ist, wenn man ein Kind bekommt. Schrecklich oder? Aber da muss man durch.

Sollte euch noch ein Punkt fehlen schreibt mir einfach eine Mail oder Hinterlasst einen Kommentar. 

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