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Panik! Jeder kennt´s, der schnelle Gang zum Arzt!

Aber muss das sein?


Die Krankheitswelle rollt

 

In den letzten Tagen und Wochen hört man nur noch ein Schniefen, Husten und Keuchen. Die Krankheitswelle hat viele erwischt. Nicht nur in Sachen Erkältung, sondern auch im Bereich Magen Darm. Dinge, die wir gar nicht gebrauchen können. 

 

Der kleine Sohn einer guten Freundin hat es letzte Woche das erste Mal erwischt. Ich denke wir können uns alle noch gut erinnern wie es war, als unsere Kinder das erste Mal krank war. 

Man fühlt sich so hilflos und machtlos. Man würde seinem Kind das Leid gerne abnehmen, kann es aber nicht. Ihr erster Weg und auch meiner damals, war ab zum Arzt. Dem Kind muss doch geholfen werden! Völlig gerechtfertigt, denn wie ich finde muss bei der ersten Krankheit nicht nur dem Kind, sondern auch der Mutter geholfen werden. Oft sind wir Mütter mit der Situation überfordert, wissen nicht was wir tun können, um unserem Kind zu helfen. Hinzu kommt Übermüdung, denn die Kleinen werden im Krankheitsfall öfters wach als ohne hin schon. Bei den folgenden Krankheiten, das Kann ich euch versprechen, werden wir Mamas und auch unser Kind schon sehr viel gelassener sein!

 

Muss das denn sein?

 

Dennoch höre ich immer öfters, dass Eltern schon bei den kleinsten Anzeichen zum Arzt laufen. Das Kind hustet, ihm läuft die Nase oder es hat Fieber, ab zum Arzt. Die Wartezimmer bei Kinder- und Hausärzten, sogar in der Notaufnahme sind überfüllt. Meistens mit Patienten die kein wirklicher Notfall sind, oder mit Patienten denen einfache Hausmittel und ein wenig Bettruhe schon ausreichen würden. Ich habe mich gefragt, muss das wirklich sein?

Muss es wirklich sein, dass man mit jedem Wehwechen sofort zum Arzt läuft und dort oft lange warten muss. Muss es wirklich sein, dass wir damit unsere Kinder weiteren Vieren und Bakterien aussetzen und sie dann wo möglich einen weiteren Infekt oben drauf gesetzt bekommen? Muss es wirklich sein, dass wir die ohnehin schon knappe Zeit unserer Ärzte beanspruchen, nur um zu hören, dass man an einem Infekt leidet? Muss es wirklich sein, dass wir durch unser ständiges zum Arzt laufen, das eigene Körpergefühl verlieren und nicht mehr in uns und unsere Selbstheilungskräfte vertrauen?

 

Wieso fragen wir nicht unsere Eltern oder Großeltern nach Hausmitteln? Geht man zum Arzt, bekommt man in der Regel sowieso nur gesagt, dass man es aussitzen muss oder man bekommt irgendetwas chemisches verschieben und damit meine ich kein Antibiotikum. 

 

Ist ein Kind oder Erwachsener über einen längeren Zeitraum, meist spricht man hier von 3 Tagen, krank und es tritt keine Besserung auf, oder hat ein Kind anhaltend hohes Fieber, ist der Gang zum Arzt unerlässlich!

 

Warum so schnell zum Arzt?

 

Was bewegt uns also so schnell zum Arzt zu gehen? Viele berufstätige Eltern haben gar keine andere Wahl. Schlimmer weise bestehen viele Arbeitgeber auf ein Attest ab dem ersten Krankheitstag. Das ist in meinen Augen nicht nur schlecht für das Unternehmen, sondern auch schlecht für die kranke Person. Denn so lernen wir unterbewusst: Du bist krank, du musst zum Arzt!
Der Patient wird oft für mehrere Tage krank geschrieben und obwohl er sich nach dem zweiten Tag schon besser fühlt, geht er nicht arbeiten da das Kind oder er selbst, krank geschrieben ist. 

 

Doch in sehr viel mehr Fällen ist es tatsächlich die Unsicherheit. Man ist unsicher was man tun soll. Man will, verständlicher weise, dass es dem Kind oder einem selbst schnell wieder besser geht. In den Köpfen der Gesellschaft steht da der Arzt als helfende Person an erster Stelle. Das muss aber nicht sein! Es gibt so viele Hausmittel die sehr gut helfen aber einfach nicht angewandt werden. Warum? Weil sie nicht bekannt sind. Weil man unsicher in der Umsetzung ist und/oder weil man in diese nicht vertraut. Sein wir mal ehrlich, wer kennt denn heut zu Tage z.B. noch Wadenwickel und deren Wirkung? Geschweige denn von deren Einsetzbarkeit? Bevor mein Sohn da war, kannte ich es zumindest nicht! Viele Menschen sind der Meinung, dass Tabletten und Säfte aus der Apotheke besser helfen. Dafür wurden sie ja schließlich produziert! 

 

Ich bin da etwas anderer Meinung. Natürlich helfen diese Mittel, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hausmittel ebenso gut helfen! Der Vorteil, sie sind meist kostengünstiger und enthalten keinerlei Chemie oder sonstige Zusätze. Besonders das Immunsystem der Kleinsten muss die verschiedenen Krankheitserreger erst kennen lernen und lernen damit umzugehen. Pumpen wir sie mit Medikamenten voll, lernt das Immunsystem schnell, dass immer Hilfe von außen hinzu kommt. In meinen Augen hat das zur Folge, dass wir die Fähigkeiten des eigenen Körpers klein halten. 

 

Hausmittel, eine gute Alternative

 

Mein Sohn ist jetzt fast zwei Jahre alt und hatte schon den ein oder anderen Infekt, Schnupfen oder Husten. Ich habe mich also ausgiebig mit dem Thema alternative Heilmittel in Form von Hausmittelchen auseinandergesetzt und getestet. Ich bin der Überzeugung, dass man mit kleinen Mitteln vieles bewirken kann, ohne den Körper in seiner Selbstheilung zu behindern. 

 

Krankheiten müssen auch mal ausgestanden werden! Ja, sie machen einen müde und kaputt. Ja, es geht einem dann nicht gut und ja, man will eigentlich nur das es weg geht und es einem besser geht. Aber vieles was der Körper während einer Erkrankung macht, hat Sinn! Fieber zum Beispiel ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Es signalisiert das der Körper arbeitet. Er arbeitet, um die Krankheitserreger zu beseitigen. Das Fieber mit Medikamenten zu unterdrücken macht also wenig Sinn. 

 

 

Was können wir tun, um unseren Kleinen und uns zu helfen?

Als aller erstes:

 

Vertraut in euch und eure Einschätzungskraft. Ihr kennt euer Kind am besten und wisst wann die Grenzen der Belastbarkeit erreicht ist und ihr einen Arzt aufsuchen müsst. Vertraut aber auch in Hausmittel und in den Rat eurer Eltern und Großeltern. Sie haben uns ja schließlich auch groß bekommen. Unser Körper ist in der Lage viele Krankheitserreger eigenständig zu bekämpfen. Wir sollten ihm die Möglichkeit geben dies zu tun. Denn nur so lernt unser Immunsystem und kann auf folgende Krankheitserreger besser reagieren. 

 

Im folgenden gebe ich euch ein paar Tipps und Hausmittel an die Hand, die bei uns sehr gut helfen.

Bitte bedenkt, ich bin Mama und kein Arzt. Ich übernehme keine Verantwortung für die Anwendung! 

 

 

Zwiebelsaft bei Husten

Husten kann quälen, vor allem wenn er trocken und reizend ist. Husten ist ein sinnvoller Schutzreflex. Er hat den Sinn Krankheitserreger die in unsere Atemwege eindringen oder sich dort festgesetzt haben, wieder nach draußen zu befördern. Den Hustenreiz zu unterdrücken macht also wenig Sinn. 

Meinem Sohn hilft ein selbst angerührter Zwiebelsaft. Schmecken tut er natürlich nicht. Aber wie heißt es so schön, Medizin die schmeckt, hilft auch nicht ^^

  1. Zwiebel in kleine Würfel schneiden
  2. 250g Kandiszucker oder Honig in einen Topf geben (ist euer Kinder unter 1 Jahr, nehmt bitte Agaven Dicksaft und KEINEN Honig)
  3. Zwiebeln dazu und bei schwacher Hitze köcheln lassen
  4. Den Saft abkühlen lassen und sieben

Schon fertig! Mein Sohn bekommt davon 3x täglich einen Teelöffel.

 

 

Zwiebel neben dem Bett

Hat mein Sohn eine verstopfte Nase und wacht deshalb nachts immer wieder auf, schneide ich eine Zwiebel in zwei Hälften und lege eine Hälfte ans Kopfende neben sein Bett. Die ätherischen Öle aus der Zwiebel bewirken, dass die Schleimhäute abschwellen und der Schnodder abfließen kann. 

Vorsicht, das Zimmer riecht nachher wie eine Dönerbude ^^

 

 

Kopf erhöht lagern

Ist die Nase verstopft hilft es auch das Bett etwas zu erhöhen. So, dass der Kopf des Kindes erhöht liegt. Ihr könnt dafür einen Aktenordner unter die Matratze oder eine Dachlatte unter die Bettpfosten legen. Die erhöhte Position begünstigt das Abfließen des Schnodders. Vorsicht aber wenn ihr ein ein sehr mobiles Kind habt. Mein Sohn schläft mal am Kopfende und mal am Fußende. habt ihr so ein mobiles Kind, eignet sich diese Methode weniger. Denn wenn er Kopf tiefer als der Rest vom Körper liegt, setzen sich Nase und Nebenhöhlen noch mehr zu. Das kann zu Kopfschmerzen führen. 

 

 

Zitronen-Honig Wasser

Man soll viel trinken wenn man krank ist, heißt es. Meinem Sohn mache ich oft einen Saft aus Zitronen und Honig. Dieser beruhigt einen kratzenden Hals, und enthält Vitamin C das die Abwehrkräfte stärkt. 

  1. Zitrone halbieren und ausquetschen
  2. Der Saft einer Halben Zitrone mit einem 1 Esslöffel Honig (oder Agaven Dicksaft) mischen
  3. 200ml warmes oder kaltes Wasser zufügen

Wem diese Mischung noch zu sauer ist kann mehr Honig hinzugeben. 

 

 

Dampfbäder

Feuchte warme Luft unterstützt das Lösen des Schnodders. Lasst also heißes Wasser in der Dusche laufen. Ist die Duschkabine voll Wasserdampf, stellt euch mit eurem Kind hinein und nehmt ein paar Atemzüge. 

Ein Bad ist ebenso wohltuend und zusätzlich entspannt es das Kind.

 

 

Wadenwickel bei Fieber

Wadenwickel spenden dem Körper Kälte und tun somit gut. Sie sollten aber erst angewandt werden, wenn das Fieber auf dem Höhepunkt ist. Hierfür befeuchtet man Küchenhandtücher mit Handwarmen Wasser. Diese wickelt man um die Unterschenkel des Kindes und legt eine weitere Lage, trockener Handtücher darüber. Nach ca. 10 Minuten kann man die Wickel wieder abnehmen. Bleibt währen dessen immer bei eurem Kind und beobachtet es. Legt keine Wadenwickel bei Schüttelfrost an, oder wenn das Kind kalte Hände und Füße hat.

 

Achtung: Wadenwickel nicht bei Babys unter 6 Monaten anwenden!!!

 

 

Weitere wertvolle Hausmittel findet ihr bei Julia von Immer Lauter. Sie hat ebenfalls eine Liste mit tollen Hausmitteln gegen Husten, Schnupfen, Fieber und Co aufgestellt. Schaut einfach mal bei ihr vorbei. Einen direkten Link gibt es hier.

Aber auch ich habe Mittel aus der Apotheke auf die ich nicht verzichten kann!

 

  • Babix Tropfen
    Ideal für unterwegs. Ein paar Tropfen auf die Kleidung und es wirkt ebenso Schleimhautabschwellend wie die Zwiebel neben dem Bett

  • Kümmelzäpfchen
    Besonders in den ersten Lebensmonaten, aber auch heute noch im Einsatz. Wenn die Bauchmassage nicht hilft, hilft das Kümmelzäpfchen. Einzusetzen bei Blähungen, Bauchkrämpfen und Verdauungsproblemen. 

  • Dentinox- Gel
    Das Gel ist als Zahnungshilfe einzusetzen. Einfach auf die betroffene Stelle schmieren. Wir haben es bevorzugt abends vor dem Schlafen angewandt.

  • Kochsalzlösung und Nasentropfen
    Ist die Nase so richtig zu und das Kind kann nicht mehr einschlafen oder der Schnodder kommt bereits durch die Augen wieder raus, helfen bei uns nur noch Nasentropfen. Oben genannte Hilfsmittel wie die Zwiebel, helfen jetzt nur noch zusätzlich. Nasentropfen sollten aber mit Bedacht angewandt werden. Zu oft und zu viel kann Schäden hervorrufen und abhängig machen. Kochsalzlösung ist eine gute Alternative für den Tag. Sie macht den Schnodder flüssiger und lässt ihn somit besser ablaufen. 
  • Schmerzsaft
    Ein Kind muss sich nicht quälen! Nur weil ich auf Hausmittel schwöre und der Meinung bin, seinem Kind nicht gleich alles geben zu müssen was die Apotheke so her gibt, heißt das nicht dass mein Kind leiden muss. Hat es schmerzen und hört nicht mehr auf zu weinen bekommt es ein Schmerzmittel!

Was ich mit diesem Artikel sagen möchte, ist nicht, dass ihr die Arztpraxen gänzlich meiden sollt. Ich würde mir wünschen, dass man wieder mehr Vertrauen in seinen Körper steckt! Er hat viel Potential, welche wir ihn nicht ausschöpfen lassen, weil wir uns zu schnell Hilfe holen. Testet einmal die diversen Hausmittel aus und gebt eurem Körper Zeit zu Genesen. Überlegt euch bei der nächsten Krankheit, was der Arzt wohl sagen würde, bevor ihr ihn kontaktiert. 

Dennoch gilt, bei anhaltenden Unwohlsein und hohen Fieber, sucht den Arzt auf. Vor allem wenn eure Kinder noch sehr klein sind! 

Ich bin kein Arzt und will mir nicht anmaßen alles mit Hausmitteln in den Griff zu bekommen. Aber manche Leiden können soweit gelindert werden, dass ein Arztbesuch nicht zwingend notwendig wird. So habt ihr oder euer Kind mehr Zeit sich zu erholen und der Arzt hat mehr Zeit, sich um dringende Fälle zu kümmern. 

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